27. April 2024

Internetsucht

Macht das Internet abhängig?

Kann man eigentlich süchtig nach dem Internet werden? Bist du zu viel im Netz unterwegs? Dieser Text soll dir helfen, das herauszufinden.

Was stellst du dir eigentlich unter Sucht vor? Alkoholsucht, Drogensucht, Abhängigkeit von Zigaretten oder so etwas in der Richtung vielleicht. Aber so weit musst du eigentlich gar nicht denken.
Auch in deinem eigenen Leben gibt es Sachen, die süchtig machen können, allem voran: Handy, Laptop, Tablet… also vielmehr das Internet. Wir wollen dir helfen, Internetsucht zu erkennen und zu bekämpfen, denn Internetsucht kann auch dich oder deine Freunde treffen.

Zuerst: Eine Handysucht in dem Sinne gibt es nicht. Betroffene werden nicht nach einem bestimmten Gerät süchtig, sondern nach einer Aktivität auf diesem Gerät. Die Diagnose „Internetsucht“ ist ein Sammelbegriff, der verschiedene Nutzungen im Internet wie Spielen, Soziale Netzwerke (Instagram, TikTok,….), Kommunikation (WhatsApp, Snapchat,…), online Shopping oder Pornokonsum beinhaltet.

Anzeichen für Internetsucht

Keine Panik nicht jeder, der das Internet nutzt, ist süchtig! Doch es gibt Anzeichen, die dir sagen können, ob deine Nutzung vielleicht schon suchtartige Züge annimmt.

  1. Du vernachlässigst deine Freunde und Hobbys, um mehr Zeit online zu verbringen.
  2. Du hältst trotz Schlafmangel oder Vernachlässigung der Schule an der Internetnutzung fest.
  3. Du denkst ständig ans online sein und hast ein starkes Bedürfnis danach.
  4. Du bist gereizt, wenn du einen kürzeren Zeitraum nicht online sein kannst.

Auch wenn davon nun einzelne Punkte auf dich zutreffen, ist dies nicht direkt eine Diagnose. Wir sind keine Psychologen oder Ärzte, sondern nur Schüler wie du. Hab keine Angst davor, mit deinen Freunden und deiner Familie über deine Nutzung im Internet zu sprechen. Man sollte sich niemals schämen, Hilfe zu suchen! Du kannst zusätzlich zu Freunden und Familie mit Lehrerinnen in der Schule sprechen oder dir bei Beratungsstellen Hilfe suchen. Wir können dir empfehlen, dich weiter über Internetsucht zu informieren oder Hilfsangebote für dich zu finden, zum Beispiel unter https://www.fv-medienabhaengigkeit.de/. Generell ist zu sagen, dass die meisten Nutzerinnen nicht süchtig werden. Die Nutzung des Smartphones kann jedoch vielleicht auch bei dir für Stress sorgen, da du das Gefühl hast, ständig online sein zu müssen, um nichts zu verpassen. Hier ist es sinnvoll, feste Zeiten zu vereinbaren, an denen dein Handy oder PC ausbleibt, zum Beispiel eine Stunde vor dem Schlafengehen. Dadurch kann dein Körper sich entspannen und du gewöhnst dich daran, nicht immer erreichbar sein zu müssen. Auch die Funktion „Bildschirmzeit“ kann dir helfen, deine Nutzung zu überwachen und besser einzuschätzen.
Vielleicht hast du bei den Anzeichen für eine Internetsucht direkt an einen Freund oder Freundin, einen Bekannten oder an ein Familienmitglied gedacht. Wie kannst du ihnen helfen? Du hast dich ja jetzt ein wenig mit dem Thema auseinander gesetzt und kannst ein Gespräch mit der Person beginnen. Wichtig ist, dass du offen und ehrlich bist und deinem Gegenüber zuhörst. Bitte versuche, während des Gesprächs selber auf dein Handy zu verzichten. Im Gespräch kannst du nun deine Bedenken äußern und dir die Sicht des anderen anhören. Das Gespräch soll ein Denkanstoß sein und dein Gegenüber nicht verletzten oder kränken, sondern ihm Mut zum Handeln geben. Wenn du bemerkst, dass der Betroffene sein Verhalten anders wahrnimmt, solltest du ihm oder ihr Zeit lassen und Angebote und Informationen, wie unseren Text, geben. Setzte ihn auf keinen Fall unter Druck, jeder hat das Recht, seine eigene Entscheidung zu treffen!