Projekt “A walk through Hyde Park”

Eine Mini – globale Simulation im Englischunterricht

„Die „globale Simulation“ ist eine handlungsorientierte Unterrichtsform. Der Lehrer übernimmt in erster Linie die Rolle eines Regisseurs bzw. Animateurs und zieht gewissermaßen die Fäden. Er/sie gibt strukturierende Impulse und Arbeitsaufträge, in deren konkreter Gestaltung und Umsetzung die Teilnehmenden jedoch frei sind. Hinzu kommt die Rolle des Experten für die Zielsprache, indem er /sie die Korrektur von Texten übernimmt. Davon abgesehen tritt der /die Lehrende in den Hintergrund und überlässt die Gestaltung der Aktivitäten weitestgehend den Lernern“ (MaakDiana (2011): „Geschützt im Mantel eines Anderen – die globale Simulation im Fremdsprachenunterricht“ In: Info DaF, Jg. 38, Nr.5, 551-565.)

Der Einstieg in die Unterrichtstunde in der Klasse 5A war die Frage „What do you know about England“? zu der jeder Schüler sein bereits in der Grundschule erworbenes landeskundliches Wissen anwenden konnte. Nachdem London als Hauptstadt genannt wurde, konnte das Unterrichtsgespräch schnell auf die verschiedenen Parks insbesondere Hyde Park gelenkt werden. Zum Thema Park konnten die Schüler viele Beiträge liefern und so entwickelte sich recht zügig das gewünschte Tafelbild: 

What can you see/ when you walk through Hyde Park ?

  • a playground with children 
  • benches
  • bikes
  • trees
  • flowers
  • animals (birds, butterflies…) 

“Now, imagine we are all English tourists in London and we are going to take a walk through Hyde Park together with our tourist guide. And on our walk we will meet the children on the playground, we will see the flowers, the benches, trees, butterflies… and we can hear them talk to each other. What might they say when they see us? What might they feel? How might they react?“

Nachdem allen Schülern klar war, dass sie Touristen waren, erfuhren sie, dass sie in unserer Simulation darüber hinaus kurzfristig noch in eine weitere Rolle schlüpfen und einen Baum, ein Tier eine Bank usw. darstellen mussten. 

In ausgelosten Gruppen („benches“, „bikes“, „butterflies“…) setzten sie sich zusammen und entwickelten ihre Rollen. Kostüme wurden ausgedacht und es wurde emsig gemalt, geklebt, geschnitten, anprobiert, und ein Dialog erarbeitet. Und dann der Höhepunkt: Die Touristengruppe (alle Schüler) zusammen mit ihre Guide (Lehrerin) versammelte sich vor den Toren des Parks (Klassenraumtür) und begann ihren „Walk through Hyde Park“. Und immer wenn der Guide seine Tour unterbrach um die Touristen auf die Bäume, die schönen Fahrräder, die bunten Blumen … aufmerksam zu machen, huschten die betreffenden Schüler als „animals, benches, trees …“ auf ihre Minibühne um ihren vorbereiteten Dialog zu präsentieren. Die Stunde endete mit der Frage „Können wir sowas nicht öfter machen?“, die deutlich macht, dass es allen Spaß gemacht hatte, das gemeinsame Anliegen gemeinsam umzusetzen und sich dabei zu begegnen im Spiel, im Dialog und den anderen dabei als Person wahrzunehmen und den Klassenraum zu einem Ort zu machen, an dem Lehrer und Schüler sich gleichermaßen untereinander und miteinander wohl fühlen.   

                                                                                                                                          Maria Sablotny