Salutogenese – Drugs

Projekt “Drugs”

Eigenmotiviertes Lernen lernen – für das Leben, nicht für die Schule, das geschah in der 7A im Schj. 2013/14 im Rahmen eines salutogenetischen Unterrichtsprojektes. Fächerübergreifend setzten die Schüler sich mit dem Thema Sucht und Abhängigkeit also “Drug Addiction”, das eigentlich auf dem Lehrplan des Faches Biologie steht, auseinander.

Durch die Anknüpfung an das in Biologie erworbene Wissen und mit Hilfe der englischen Wörterbücher gelang es den Schülern im Handumdrehen ein umfassendes themenspezifisches Vokabular als sprachliche Basis für die nächsten Unterrichtsstunden zu erarbeiten. 
Der Einstieg in die inhaltliche Auseinandersetzung erfolgte dann über den Dialog des kleinen Prinzen mit dem Säufer, dargestellt in Antoine de Saint Exupérys Erzählung “Der kleine Prinz”.

The Little Prince: “What are you doing there?” 
The Tippler: “I´m drinking.” 
The Little Prince: “Why are you drinking?”
The Tippler: “So that I may forget.”
The Little Prince: “Forget what?”
The Tippler: “Forget that I`m ashamed.”
The Little Prince: “Ashamed of what?” 
The Tippler: “Ashamed of drinking.”

Auf die Frage der Lehrerin “How do you feel, when you feel ashamed ?” gaben die Schüler folgende Antworten: “You feel bad, guilty, a complete failure, sad, empty, lonely, lost, suicidal ” kurzum, einsam und allein.
Im weiteren Lehrer – Schüler – Gespräch wurde die salutogene Kehrseite dazu problemlos erarbeitet: “Happy, proud, popular, successful, rich, full of joy, with lots of friends, real friends”. Das Fazit, dass jemand, der ein ausgefülltes Leben führt, keine Drogen braucht, war für jeden Schüler abschließend nachvollziehbar.
Im Mittelpunkt des sich anschließenden Gruppenarbeitsprozesses stand die Entwicklung von Rollenspielen, in denen sich jemand schämt oder auch freut, wie z.B. ” I`m happy, because I won the lottery” oder auch ” “I`m bullied and I don`t know what to do”. Abgesehen von der Anwendung und Umwälzung der neu erworbenen fremdsprachlichen Strukturen bot diese Phase jedem Einzelnen die Gelegenheit, seine Eigenmotivation, Selbständigkeit und Kreativität im kooperativen Fair-play mit den anderen zu entfalten. Durch die Freude an der gemeinsamen Umsetzung von Ideen und dem intensiven Erleben in dieser Arbeit aufzugehen, erfahren Schüler und Lehrerin in solchen Unterrichtsstunden eine innere Motivationsförderung, die sie immer wieder miteinander verbindet und ihr gemeinsames Handeln stärkt. 

Kurz: Das Kohärenzgefühl der ganzen Klasse kann auf diesem Weg gefördert werden.

“Der im Lehrer – Schüler Gespräch entwickelte Tafelanschrieb” 
“You cannot sit down here, this is only for friends.”
“I`m new here and I`m looking for friends.” “Sorry, but we can`t help you.”
Everyone is listening.
“Peter, I think it is better that I drive the car. You drank 3 bottles of beer.”
“Now look what happened! You must not drink and drive!!”
“She`s really successful, isn`t she?”

Was eine freundliche zwischenmenschliche Begegnung mit Sucht und Abhängigkeit zu tun hat, war für das Thema einer weiteren Englischstunde, deren Verlauf folgendermaßen aussah:  
Zunächst hatten alle im Unterricht Anwesenden, Schüler, Frau Sablotny und Herr Dr. Schiffer als Gast, Gelegenheit unter dem Stichwort “people meet people” spontan alltägliche Kommunikationssituationen zu improvisieren und den anderen vorzuspielen. Dabei wurde jede Vorstellung natürlich vom Applaus der gesamten Gruppe belohnt. Der nächste Arbeitsauftrag bestand darin, etwa dreißig Fotos in einer Diashow anzusehen, anschließend zu beschreiben und miteinander zu vergleichen. Die Gemeinsamkeit konnten die Schüler ohne große Probleme verbalisieren. “The people in the photo smile at each other, they seem to be interested in each other, look each other in the eye, they are close to each other, seem to understand the other one, they feel happy, want to become friends”, so lauteten die wesentlichen Antworten. 
Auf die Frage der Lehrerin “In your opinion, what does a warm understanding have to do with addiction?” äußerten die Schüler Vermutungen, die eine ideale Überleitung zu dem Expertenvortrag von Herrn Dr. Schiffer darstellten. Um die Schüler nicht zu überfordern und ihnen nicht die Möglichkeit zu nehmen, sich an verschiedenen Stellen einzubringen, wurde die Unterrichtsstunde in der Muttersprache weiter geführt. 
So erfuhren die Zuhörer, dass jeder Mensch mit einer spontanen Motivation zum Zusammenspiel und zur Kooperation geboren wird. Darunter geht es ihm in jeder Hinsicht am besten. Es entwickelt sich ein Urvertrauen, das sich zum Kohärenzgefühl weiter entwickelt. Dies entfaltet sich besonders intensiv in spielerisch- schöpferischen Freiräumen. Dabei werden Botenstoffe ausgeschüttet, die für die Gesundheit im Allgemeinen sowie für die Hirnentwicklung und die Lebensfreude und die Lernfähigkeit im Besonderen hochbedeutsam sind: Dopamin, Oxytocin und die Nervenwachtums- faktoren. 

Nach vielen Rückfragen, Kommentaren, eigenen Eindrücken und Erfahrungen fassten die Schüler zusammen: 
Lebensfreude hervorgerufen durch Oxytocin ist ein wirksames Mittel gegen Sucht und Abhängigkeit, weil sie dieselben “berauschenden” Gefühle verursacht, die ich empfinde, wenn ich Drogen nehme.